Friday, July 22, 2005

Fahren wir fort



Und im Schlaf wandle ich ahnungslos auf deinen Spuren –
bis wir uns berühren und die aufgeschlossnen Augen weiten.
Plötzlich stehen wir uns gegenüber:
Zwei Fremde, die des andern Fläche spüren
und sich beim Namen nennen lernen.
Zwei Fremde, die sich bloß auf sich beschränken,
die staunend neues Land beschreiten,
die sich nun vornüber neigen und die Köpfe senken,
Hand in Hand zusammenfalten.
Sie wissen, ihre Wege werden sich verzweigen.
Und sie sind nur von einem Wunsch ergriffen: auszusteigen.
Doch wer traut sich schon in solchen Zeiten
die Fahrtrichtung zu wechseln, – alles anzuhalten?

(Winter 2004)

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