Sunday, August 28, 2005

Ein Hauch, ein Laecheln

Ein Hauch, ein Lächeln überspringt
die Nähe dieses Blicks,
nur Augenblicke lang:
Vielleicht der Bote eines Glücks,
der unverhoffte Lieder singt?

Vielleicht auch nur ein Klang,
der ungehört verklingt -

(2000)

Letzte Nacht:
ein bunter Raum.
Du standest am anderen Ende,
fandest meine Hände,
mit zugewandt dein Gesicht -
es lacht,
und dieses lila Licht...

Wüßte ich nur, wie du heißt.
Ich kann dich gar nicht fassen.
"Liebe mich." wirst du sagen, leis,
und dann erblassen.

Ich sah dich schon
in vielen bunten Räumen.

Und tanzen
zu einem Saxophon
auch rosa Elefanten.

(2000)

zurueck

Die Welt träumte schon,
und es dunkelte die Nacht.
Nur ich, ich lag noch wach,
musste raus und wusste nicht, warum.

Bäume säumten meinen Gang,
ich erkannte manche Stelle wieder.
Da hörte ich, wie jemand Lieder,
altbekannte, mit leiser Stimme sang.

Still stand ich und lauschte
meiner Jugendzeiten Weisen - ein Kind
war ich, bezaubert von dem Wind,
der durch Blätterkronen rauschte.

(2000)

Saturday, August 27, 2005

wir verstehen

Wie du mich angeprochen hast
so ohne ein wort:
klar und deutlich
in deiner körpersprache
scheinbar zufällig zusammen
trafen unsere blicke
in defragmentierter nacht
auf hymnische atmosphärenklänge:
beschwingtes tanzbein
zum swing der bassline

(2004)

angst vor dem leben

angst vor dem leben,
wildheit die dem herzen
inne wohnt:
noch eben
das weite suchend
schon nähe gefunden -
für ein paar stunden
vergisst sich die seele
(mit dem mond
auf augenhöhe),
denn sie weiss
um die süßen schmerzen;
so heiss, dass man
nicht loslassen kann.


(2004)

Monday, August 22, 2005

Aufbruch des Herzens



Wie verfliegt im Rausch die Zeit
im Irrsinn der Geschwindigkeit,
ich waehne mich auf freier Bahn.
Nur ein kurzer Weg noch, dann:
die heissersehnte Ankunft.

Doch bei aller tiefster Sehnsucht bleibt
die Wand, die in den Himmel steigt,
sie war schon weitem sichtbar.
nun gibt es kein Halten mehr,
nicht im Traum nehm ich sie wahr!

Und wie im Rausch die Zeit verfliegt
ras' ich weiter einer Wand entgegen,
waehne mich auf freier Bahn:
Insgeheim heulend und bruellend ob
des sicheren Aufpralls.

(August 2005)

Saturday, August 13, 2005

ob auch du


Ob auch du empfandest
Was unausgesprochen blieb
zwischen uns beiden
im leeren Raum?
Was mit freudigem Leiden
ins Stück mich trieb,
das außer Verstandes –
im Herzen – spielte?
Es war der Tagtraum,
dass uns Weitgereiste
eine Sonne umkreiste,
der Moment sich hielte –

(Fruejahr 2004)

ueberall dein bildnis

Überall dein Bildnis,
das weit gefehlt.
Zu spät zum handeln:
Zeit liegt brach
die nur noch Tage zählt.
Unstillbar scheint mir
die Wissbegier
nach deiner Art.
Ich sehe uns Lustwandeln
In der Wildnis,
sehne mich nach
deines Geistes Gegenwart.


(2004)

fast im voruebergehen


Wir begegneten uns fast
im Voruebergehen.
Ein fluechtiger Duft,
der bald Erinnerung hiess,
machte mich benommen.
Kaum zu uebersehen
und doch ganz heimlich
ließ
der Takt uns, ohne Hast,
entgegen kommen.
Während ich im Dunkeln
mit meinen Gedanken rang,
merkte ich, wie ein Funkeln
In meine Augenwinkel drang:
wie in Unendlichkeit
wir beide uns verloren.
Und keine Spur Befremdlichkeit:
Nur Begehren.

(2004)