Friday, July 22, 2005

Timing

Ich traf dich letztendlich
kurz v
or dem Start.
Wie gern h
ätte ich doch damals
die Bahnen übertreten
-
In andern Lebensläufen
l
ägen wir jetzt womöglich
Kopf an Kopf
und w
ürden in
einer dieser schlaflosen Nächte
den W
änden lauschen.

(Fuehjahr 2005)

Fahren wir fort



Und im Schlaf wandle ich ahnungslos auf deinen Spuren –
bis wir uns berühren und die aufgeschlossnen Augen weiten.
Plötzlich stehen wir uns gegenüber:
Zwei Fremde, die des andern Fläche spüren
und sich beim Namen nennen lernen.
Zwei Fremde, die sich bloß auf sich beschränken,
die staunend neues Land beschreiten,
die sich nun vornüber neigen und die Köpfe senken,
Hand in Hand zusammenfalten.
Sie wissen, ihre Wege werden sich verzweigen.
Und sie sind nur von einem Wunsch ergriffen: auszusteigen.
Doch wer traut sich schon in solchen Zeiten
die Fahrtrichtung zu wechseln, – alles anzuhalten?

(Winter 2004)

Bloß keine Blöße zeigen

Bloß keine Blöße zeigen
im Augenlicht der Welt,
dass wir zu Abstand neigen:
kaum näher sind sich unsere Schatten
Doch wenn Dunkel waltet
schreiben wir Gedichte
Hand in Hand gefaltet
lesen in des andern weiten Blick
Dann stehn die Zeiten still
nur wir gefallen uns
und unsere Schattenseiten
nun unsichtbar und Teil des Ganzen
Sie durchdringen sich
mit spielender Gebärde
dass sie so heimlich
und aufsteigend sich lösen von uns

(2004)